Motivationstief? So startest du wieder den Turbo der Begeisterung fürs Training
Am Anfang des Jahres noch motiviert, schlittern viele Trainierende irgendwann vom Gipfel in das Tal der Motivation – und lassen das Training schleifen. Der Kampf gegen den inneren Schweinehund nimmt Dimensionen an. Wie können wir diesen zähmen, ihm den Maulkorb anlegen, um wieder Begeisterung für das Training zu entwickeln? Der Weizer Mentaltrainer Kevin Lagler liefert euch die Antworten.
Die beruhigende Nachricht vorweg: Egal, ob Hobbysportler oder Profis: jede Sportlerin und jeder Sportler kennen die Situation, wenn die Motivation im Keller liegt und wir null Antrieb für das Training haben. Die zweite beruhigende Nachricht: Wir können sie wieder entwickeln. Mentaltrainer Kevin Lagler liefert fünf Tipps, die als Motivations-Booster dienen sollen.
1. Die Situation annehmen.
Alles, was wir ablehnen, verstärkt sich. Mit Annehmen und Akzeptieren der Situation ist nicht gemeint, dass du die Situation des Unmotiviert-Seins schönfärben oder schönreden sollst. Vielmehr geht es um die stoische Akzeptanzhaltung, dass es nun einmal so ist wie es ist. Verurteilende Gedanken zu hegen und zu pflegen führt dazu, dass wir noch mehr Druck aufbauen und Widerstand entwickeln. Öffnen wir uns für den Gedanken, dass wir auch einmal unmotiviert sein dürfen!
2. Starken Beweggrund definieren.
Was ist dein Beweggrund, ins Training zu gehen? Ohne Beweggrund wirst du dich nicht bewegen. Die Bezeichnung Motivation ist auf das lateinische Verb „movere“ (antreiben, sich in Bewegung setzen) zurückzuführen. Welchen konkreten Beweggrund brauchst du, um dich wieder in Bewegung zu setzen? Egal, wie banal der Beweggrund auch sein mag: Hauptsache ist, dass er wirkt!
3. Vorstellungsbilder ändern.
Nur mal angenommen, du kommst abends von der Arbeit nach Hause und wägst ab, ob du ins Fitnessstudio gehen oder dir lieber einen Film ansehen möchtest. Welche Gedankenbilder kommen da hoch? Die Gedankenbilder entscheiden nämlich darüber, welche Entscheidung wir treffen werden. Helle, bunte, motivierende Gedankenbilder lösen in uns Motivation aus. Wie wird es sein, wenn du das Training absolviert hast – wie wirst du dich danach fühlen? Nimm deine Gedanken in die Hand und verändere sie so, dass du motiviert fürs Training bist. Welche Gedankenbilder braucht es, damit du motiviert bist? Woran musst du denken; worauf deinen Fokus richten?
4. Fünf-Sekunden-Regel beachten.
Wann immer du deine Komfortzone verlassen willst, wann immer du aktiv werden willst, wann immer du die Trägheit überwinden willst: Fang innerhalb von fünf Sekunden an zu handeln! Fünf Sekunden bleiben dir, ehe dein Schweinehund die Diskussion startet und versucht, dich davon abzubringen. Fünf Sekunden, in denen dein Verstand keinen Gegenspieler hat. Fünf Sekunden, jede Diskussion mit dem Schweinehund im Keim zu ersticken.
5. Für zehn Minuten ins Gym.
„Soll ich trainieren gehen oder nicht?“ Die Chance, wenn eine solch zweifelhafte Frage auftaucht, dass du zu Hause bleibst, ist groß. Aus diesem Grund bist du eingeladen, dir eine solche Frage nicht zu stellen, und zumindest für zehn Minuten ins Fitnessstudio zu gehen. Zehn Minuten tun nicht weh, vergehen schnell. Packe also deine Sachen und gehe für zehn Minuten ins Gym! Wenn es dir danach keine Freude mehr macht, dann breche die Zelte ab und bewege dich nach Hause! Doch was wird passieren? Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du länger trainieren, dein Programm gleich durchziehen, weil du schon vor Ort bist. Je öfter wir diesen Entscheidungsmuskel trainieren, umso mehr automatisiert es sich und es stellen sich eine gewisse Routine und Gewohnheit ein.
Ein gutes und motivierendes Training!